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Aminet 20
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Aminet 20 (1997)(GTI - Schatztruhe)[!][Aug 1997].iso
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1997-06-21
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60KB
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1,483 lines
Document VT.doc
VIDEOTEXT V5.41
"""""""""""""""
VTX-Browser. Spezialhardware erforderlich.
Stand der Anleitung: 21.06.97
0. WARNUNG
==========
Keine Garantie für irgend etwas. Sie benutzen dieses Programm auf
eigenes Risiko. Es läuft bei mir einwandfrei, aber das will nichts
heißen.
Entwickelt wurde "VideoText" auf einem A2000/040 mit Kickstart 3.1,
Festplatte und 9 MB RAM, angeschlossen ist die c't-Hardware. Es
läuft erwiesenermaßen auch mit mehreren anderen Konfigurationen,
insbesondere z. B. 68000, Kickstart 2.0, 1 MB RAM, nur Floppy.
Traurig ist aber schon, wie lange manche hartnäckigen Probleme sich
halten (zuletzt den A1200 betreffend), und ich möchte an dieser
Stelle nochmals all denen danken, die sich die Zeit genommen haben,
mir Bug-Reports zu schreiben.
1. Allgemeines
==============
1.1. Was ist Videotext?
-----------------------
Den Videotext-Dienst gibt es seit ca. 1984. Dabei handelt es sich um
Informationen, die parallel zum eigentlichen Fernsehprogramm in einem
normalerweise unsichtbaren Teil des Fernsehbildes (der vertikalen
Austastlücke) übertragen werden.
Die Videotext-Daten sind in Seiten zu 40 × 24 Zeichen organisiert.
Von diesen Seiten gibt es je nach Angebot des Senders zwischen 500
und 1000. Sie werden in ständiger Wiederholung reihum gesendet, und
der Videotext-Decoder kann nun einzelne Seiten aus diesem Datenstrom
herausgreifen. Das tut er anhand von Seitennummern, die ihm der
Benutzer angibt. Jede dieser Nummern zwischen 100 und 899
identifiziert dabei entweder eine einzelne Seite oder eine Gruppe
zusammengehörender Unterseiten.
1.2. Was bietet mein Programm?
------------------------------
Eine wesentliche Aufgabe des Videotext-Systems auf der Empfängerseite
besteht darin, die Wartezeiten bis zum Eintreffen eines bestimmten
gewünschten Seiteninhalts zu verkürzen bzw. zu überbrücken. Dazu muß
es Seiten suchen und puffern können, noch während der Benutzer andere
Seiten betrachtet. Meine Software unterstützt das über eine
Warteschlange für gesuchte Seitennummern und einen Seitenpuffer, der
nur durch die Größe des freien Speichers im Amiga begrenzt ist. Zu
jedem Sender kann eine Liste bevorzugter Seitennummern erstellt und
abgespeichert werden, die sich dann jederzeit auf Tastendruck in die
Warteschlange laden läßt.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist, dem Benutzer die Orientierung in
den z. T. recht umfangreiche Textangeboten zu erleichtern. "VideoText"
zeigt alle gepufferten Seiten in einer Übersichtsliste an. Direktes
Anspringen von Seiten durch Mausklick auf Verweise in den Seitentexten
ist möglich, ebenso anschließende Rückkehr zur zuletzt betrachteten
Seite. Es gibt eine Textsuch-Funktion, und TOP-Text (sofern vom Sender
unterstützt) kann als Menü, als Tabelle oder für eine automatische
Seitenauswahl ausgewertet werden.
Und dann sind da natürlich noch die ganzen computertypischen Extras,
die man von einem einfachen VT-tauglichen Fernseher sowieso nicht
erwarten würde: Seiten speichern (als ASCII, als IFF-Bild oder in
ihrem eigenen Binärformat) oder ausdrucken, Dateiprotokolle zu den
Veränderungen einzelner Seiteninhalte. Das alles ist auch über ARexx-
Skripte programmierbar. Achja, und die Systemzeit stellen kann
"VideoText" natürlich auch.
2. Hardware
===========
Sie benötigen (abgesehen von einem Amiga mit OS 2.0 oder höher):
1. einen Videotext-Decoder SAA 5246, nebst Beschaltung (RAM, Quarz,
etc.). Damit ist nicht der fest eingebaute Decoder in Ihrem
Fernseher oder Videorekorder gemeint, der nützt nichts. Die
"Sparversion" des Decoders, der SAA 5244, der in der c't 7/92 als
Alternative vorgestellt wurde, ist auch nicht geeignet. Und
ebenso ungeeignet ist der SAA 5231, wie er in den VTex-Decodern
von HK vorkommt.
2. ein I²C-Bus Interface zum Amiga. Sowohl Varianten am RS232-Port
(wie z. B. in der c't 7/92 beschrieben) als auch die am
Parallelport (von Jan Leuverink) werden unterstützt.
3. eine FBAS-Signalquelle, z. B.:
- Fernseher mit SCART-Ausgang
- Satellitenreceiver
- Videorekorder; der aber nur zum Empfang des laufenden
Fernsehprogramms, das VT-Signal aus Video-Aufzeichnungen ist
normalerweise unbrauchbar!
Ein paar spezielle Lösungen für Decoder und Interface (ohne Anspruch
auf Vollständigkeit) sind in den folgenden Abschnitten kurz
beschrieben.
2.1. Fertiggerät von CHV Elecronics
-----------------------------------
Nach allem, was ich zuletzt gehört habe (Stand Mai 97), besteht nach
wie vor die Möglichkeit, per Nachnahme für 120 DM zzgl. Versandkosten
bei
Christoph Vonrhein
Bismarckstr. 24/1
88045 Friedrichshafen
Tel. (07541) 930 230
einen kompletten c't-kompatiblen Videotext-Decoder für den Amiga
bestellen.
Das Gerät enthält ein kleines Netzteil, die Stromversorgung erfolgt
also direkt aus der Steckdose. Es hat eine Cinch-Buchse für den
FBAS-Eingang, einen Kippschalter, um die Signalleitung beim
Anschließen an den Fernseher vorübergehend trennen zu können (damit
erst Masse, dann Signal verbunden wird; ist beim einfachen
Steckvorgang mit Cinch ja leider genau andersrum), und ca. ½ m
Anschlußleitung zum RS232-Port des Amiga.
2.2. Das c't-Hardware-Projekt
-----------------------------
Sie können für 28 DM (zzgl. 6 DM Versandkosten) bei
eMedia GmbH
Bissendorfer Str. 8
Postfach 61 01 06
30601 Hannover
eine fertige Leerplatine für den original c't-Decoder bestellen
(genauer gesagt: die Universalplatine für PC/Mac/Atari/Amiga). Und
falls Sie die c't 7/92 nicht haben, für 5 DM zusätzlich eine Fotokopie
der Projektbeschreibung. Bestellcode für beides ist 9207177, bezahlt
wird per Vorkasse, also einen Verrechnungsscheck über 34 bzw. 39 DM
beilegen. (Der Preis scheint stabil zu sein, Sie könnten aber auch
sicherheitshalber eine aktuelle c't-Ausgabe zu Rate ziehen.)
Die zugehörigen Bauteile müssen Sie sich anderweitig besorgen
(Kostenpunkt: vielleicht nochmal 50 DM). Zwei davon,
1 SAA 5246 (Videotext-Decoder)
1 Quarz 27 MHz
sind ziemlich exotisch und ziemlich sicher nur im Versandhandel zu
bekommen. Soweit ich weiß, kommen dafür u. a. die folgenden Firmen in
Betracht: SIMONS electronic GmbH, Kerpen; Segor Electronics, Berlin;
Reichelt Elektronik, Wilhelmshaven; elpro Harald-Wirag-Elektronik,
Ober-Ramstadt. Genaue Adressen und Lieferbedingungen entnehmen Sie
aber bitte den einschlägigen Fachzeitschriften.
2.3. Maßgeschneiderte Lösungen für Experten
-------------------------------------------
Die Schaltpläne für zwei I²C-Bus Interfaces (eins für den
Parallelport, eins für den seriellen) finden sich in der Dokumentation
zu Brian Ipsen's i2c.library, im Aminet unter:
hard/hack/i2clib39.lha
Wer also irgendwo noch einen VT-Decoder herumliegen hat und ihn an
den Amiga anschließen möchte, sollte alle nötigen Informationen dort
finden.
2.4. Der Rest der Welt
----------------------
Die folgende Aufzählung umfaßt alle Gerätetypen, die ich *kenne*.
Nicht alle davon werden auch unterstützt!
2.4.1. TeleText von Jan Leuverink
---------------------------------
Recht weit verbreitet ist wohl Jan Leuverink's "TeleText"-Projekt
mit Parallelport-Interface (im Aminet unter hard/hack/tt120.lha).
Natürlich wird es unterstützt, dies ist nämlich die Hardware, für die
alleine Brian Ipsens "i2c.library" ursprünglich geschrieben war.
2.4.2. TeleTxt von Markt & Technik
----------------------------------
Im Amiga Magazin wurde 1992 ein Projekt für einen Videotext-Decoder
auf einer autokonfigurierenden Zorro-II-Karte vorgestellt. Schön
saubere Lösung. Vielen Dank an Jügen Höhn, nach dessen Infos die
zugehörige Ansteuerung entstanden ist.
2.4.3. VideoTXT von HSL
-----------------------
Das Gerät gibt es in zwei Varianten, für den Joystick- und den
RS232-Port. Nur die RS232-Variante wird von meiner Software
unterstützt. Von der Joystick-Variante wüsste ich dagegen nicht
einmal, wie sie funktioniert.
2.4.4. VTex von HK
------------------
Das VECTOR-Gerät wird am Parallelport angeschlossen, und
interessanterweise "mißbraucht" es den Port auch nicht einfach, um
einen I²C-Bus zu emulieren, sondern nutzt die 8 Bit Datenbreite voll
aus. Leider habe ich gerade darum *keine* Möglichkeit, es mit meinem
Programm anzusteuern.
Was aber immerhin geht, ist das Einlesen von Seitendateien, wie VTex
sie erzeugt. Na, toll.
3. Installation
===============
Gleich ein Hinweis vorab zum Installer-Skript: Die triviale Aufgabe,
das komplette Programmverzeichnis auf Ihre Festplatte zu kopieren,
übernimmt das Skript *nicht*. Erledigen Sie das, sofern erwünscht, von
der Workbench aus (und zwar *bevor* Sie das Skript starten).
Das Installer-Skript selbst installiert den "videotext.font" nach
FONTS:, eine "i2c.library" (welche, müssen Sie noch auswählen) nach
LIBS:, und kümmert sich noch um ein paar andere Kleinigkeiten. (Was
das im einzelnen ist, sieht man, wenn man das Skript mal im "Expert"-
Modus startet. Erläuterungen zu den einzelnen Punkten sind auch
verfügbar, über die Standard-Hilfefunktion. Noch ein Tip: Im
"Expert"-Modus kann das Skript auch zur *Deinstallation* benutzt
werden.)
Doppelklicken Sie dann einfach auf das Programm-Icon, das Programm
öffnet seinen Screen und begrüßt Sie mit einer Infoseite. Falls diese
Seite gleich schon ein blinkendes rotes Kästchen mit einer
Fehlermeldung enthält, liegt vermutlich ein `Konfigurationsfehler'
vor. Lesen Sie in Abschnitt 3.1 weiter.
Ansonsten probieren Sie jetzt irgendwas. Ich würde <F6> vorschlagen,
Seitenstichprobe. Den Einlesevorgang, der jetzt startet, können Sie
mit Leertaste oder Mausklick wieder abbrechen. Wenn dagegen der
Vorgang von selbst abbricht, ohne Seiten gefunden zu haben, lesen
Sie bitte in Abschnitt 3.2 weiter, `Sonstige Probleme'.
3.1. Konfigurationsfehler
-------------------------
Ein kleiner roter Kasten mit der Meldung "i2c failure: ..." bedeutet,
daß die Kommunikation mit der Videotext-Hardware nicht klappt.
Eine solche Meldung (genauer gesagt: "need i2c.library V39+") bekommen
Sie z. B., wenn Sie das Installationsskript noch nicht ausgeführt
haben und darum besagte "i2c.library" nicht gefunden wird.
Eine weitere Möglichkeit wäre, daß die installierte Version der
"i2c.library" nicht zu Ihrer Hardware paßt. Eine Meldung wie "SDA
trashed", "SDA always HI" oder "SDA always LO" würde z. B. darauf
hindeuten. Führen Sie das Installer-Skript ggf. nochmals aus und
überprüfen Sie genau die Beschreibungen der zur Auswahl stehenden
Hardware-Interfaces. Wenn keine davon so richtig zutrifft, haben Sie
vielleicht auch einfach Pech, und Ihre Hardware wird eben nicht
unterstützt.
Die Meldungen "SDA trashed/always HI/always LO" könnten aber auch auf
einen zu schnell laufenden I²C-Bus hindeuten. In diesem Fall würde es
helfen, für den Startparameter `BUSDELAY' einen geeigneten, von Null
verschiedenen Wert anzugeben. (Bei A1200 hat sich z. B. der Wert 4 als
ganz sinnvoll erwiesen.)
Und schließlich besteht natürlich noch die Möglichkeit, daß wirklich
Ihre Hardware defekt ist. Wie wahrscheinlich das ist, müssen Sie
selbst beurteilen. (Bei gerade neu selbst gebauter z. B. ziemlich
wahrscheinlich, bei schon länger vorhandener Hardware, die mit anderer
Software tadellos läuft, wohl eher nicht.)
3.2. Sonstige Probleme
----------------------
Wenn keine Seiten gefunden werden, allerdings ohne die aufdringlich
rote Fehlermeldung beim Programmstart, dann drücken Sie einmal "t",
um den Testmodus zu aktivieren. Das Statusfeld oben in der Mitte des
Schirms sollten sich daraufhin umfärben und Diagnoseinformationen
anzeigen, bis Sie den Testmodus wieder (auch mit "t") ausschalten.
Mögliche Probleme, die sich daraus erkennen lassen, die gröbsten
zuerst:
Mit "AV: nein" teilt Ihnen der Decoder mit, daß er kein Videosignal
empfängt. Und damit meint er nicht "kein gutes", sondern wirklich
"gar keins". Vielleicht empfängt Ihre FBAS-Signalquelle gerade nur
Rauschen, d. h. Sie haben gar keinen Sender eingestellt?
Die Meldung "VT: nein", also kein Videotext-Signal, erhält man selten
einfach in dieser Form, die Anzeige flackert höchstens zwischen "ja"
und "nein" hin und her. (Sogar wenn nicht einmal ein Fernsehsender,
sondern wirklich nur Rauschen empfangen wird!) Aber egal. Mögliche
Ursachen:
- Kein Sender eingestellt (s. Feld "AV:")
- Sender strahlt keinen Videotext aus (z. B. Kabel 1 oder Vox)
- Schlechte Empfangsqualität. Das muß noch nicht einmal sichtbare
Mängel am Fernsehbild bedeuten. Die Datenrate des Videotext-Signals
ist mit ca. 7 MBit/s nämlich ziemlich hoch, gemessen an den 5 MHz
Bandbreite, die dem Fernsehbild normalerweise zugestanden werden.
So ist z. B. aus Videoaufzeichnungen, auch wenn sie noch so
einwandfrei aussehen, für gewöhnlich kein Videotext mehr
decodierbar.
- Nicht initialisierter Decoderchip. Ein paar Registerwerte des
SAA5246 werden einmal beim Programmstart gesetzt, danach nicht
wieder. Diese Initialisierung kann der Decoder verpaßt haben, z. B.
weil Sie eine Umschaltbox besitzen und den Port erst zu spät
umgeschaltet haben. Oder er hat sie wegen kurzzeitigem
Spannungsausfall "vergessen". Probieren Sie in dem Fall einmal
einen "Decoder-Reset" (im Menue "Extras").
Im zweiten "VT:" beschrifteten Feld steht (unter der Amiga-Systemzeit)
die Uhrzeit, wie sie von gewöhnlichen Decodern laufend oben rechts in
die Seite eingeblendet wird. Prima, um System- oder Armbanduhr danach
zu stellen, aber auch, um die Qualität des Videotext-Signales etwas
genauer zu beurteilen, als das "VT"-Statusbit des Decoders dies
erlaubt.
Wenn hier im Prinzip die Uhrzeit lesbar ist, aber häufig wirre Zeichen
vorbeiflackern, ist das Videotext-Signal nämlich bereits zu schlecht,
um noch wirklich von Nutzen zu sein: Wenn überhaupt noch Seiten
gefunden werden, so fehlen ihnen haufenweise Zeichen oder sogar ganze
Zeilen. Die Ursache dürfte in so einem Fall die Antennenanlage am
verwendeten Fernseher sein (konnte ich z. B. mit meiner Zimmerantenne
erleben).
4. Bedienung
============
Ich will versuchen, mich kurz zu fassen, dank der Menüs (seit V5.0)
erklärt das Programm sich überwiegend von alleine.
4.1. Seiten anfordern
---------------------
Einfach Seitennummern wie 100, 242 oder 528 eintippen, mit Return
abschließen, und sie werden in die Job-Warteschlange eingereiht. Ich
empfehle, den Ziffernblock zu benutzen (dafür ist er nun mal da). Für
Korrekturen dient die Backspace-Taste (<-), aber bitte nicht mit <Del>
verwechseln, damit löscht man Seiten!
Es können auch einzelne Unterseiten einer Mehrfachseite direkt
angefordert werden. Angenommen, Seite 100 hat 7 Unterseiten, und
nachdem Sie Ihre Anforderung eintippen, treffe 100/4 als nächste ein.
Anforderung eingelesene Seiten
100 100/4 100/5 100/6 100/7 100/1 100/2 100/3
100/1 - - - - 100/1
100/* 100/4
100*3 100/1 100/2 100/3
Sie sehen, die Anforderung einer bestimmten Unterseite wie "100/1"
spart gegenüber der einfachen Anforderung "100" Speicherplatz, aber
kaum Wartezeit. Die Anforderung einer beliebigen Unterseite "100/*"
spart beides, ist aber natürlich nur sinnvoll, wenn man weiß, daß auf
allen Unterseiten im Prinzip dasselbe steht.
Die letzte Variante steht für "selbstnumerierende Seiten", macht
offensichtlich etwas sehr seltsames und sollte normalerweise nicht
verwendet werden - mit einer Ausnahme: Es gibt ein paar Sender, die
fehlerhafte Unterseitennummern ausstrahlen (in letzter Zeit z. B.
ARD/ZDF auf S. 100), und damit die VideoText-Software in erhebliche
Verwirrung stürzen. Mit einer Anforderung wie "100*3" zwingt man
die Software nun z. B., 3 aufeinanderfolgende Inhalte der Seite 100
zu lesen und als Unterseiten 1 bis 3 durchzunumerieren.
Ganz interessant ist noch die besondere Variante "100*0". Sie liest
nicht etwa 0 Inhalte der Seite 100, sondern unendlich viele, und
ordnet allen die Unterseitennummer 0 zu. Die Seite wird also in der
Seitensuche festgehalten, und man kann ihr zuschauen, ob sich etwas
ändert. Der Unterschied zur Seitenüberwachung mit "100/." (s. u.)
zeigt sich vor allem bei Mehrfachseiten. Einfach mal ausprobieren.
4.1.1. Seitenüberwachung
------------------------
Bei der Seitenanforderung können Sie anstelle einer Unterseitennummer
auch eine Überwachungsoption /. angeben. Im Gegensatz zur Option /*,
die ja bezweckt, eine Seite möglichst bald wieder aus der Seitensuche
los zu sein, hält diese sie in der Seitensuche fest. Das ist sinnvoll
bei Seiten, die oft ihren Inhalt ändern, z. B. Untertitel,
Schlagzeilen, oder die aktuellen Fußballergebnisse am
Samstagnachmittag (150/. 111/. 241/.).
Jeder neue Seiteninhalt (Änderungen werden an einem Statusflag vom
Sender erkannt) wird dann auch sofort am Bildschirm angezeigt, egal
welche andere Seite Sie gerade betrachten. Diese zuletzt betrachtete
Seite bleibt aber immer noch als aktuelle ausgewählt, so daß Sie mit
<Space> sofort zu ihr zurückkehren können. (Dadurch ist auch
sichergestellt, daß ein Kommando wie Löschen, Speichern, Drucken, das
Sie zufällig gleichzeitig mit der Aktualisierung einer überwachte
Seite eintippen, nicht versehentlich auf die falsche Seite bezogen
wird.) Wenn Sie dagegen bei der neu angezeigten Seite bleiben wollen,
klicken Sie in die Seitennummer in der Kopfzeile oder tippen Sie die
Nummer von Hand ein, und der Auswahlzeiger in der Seitenliste müßte
entsprechend umspringen.
Mehrfachseiten und Untertitelseiten (auch an einem Statusflag
erkennbar) werden Übrigens etwas anders behandelt: Den Benutzer auf
jede ihrer Aktualisierungen aufmerksam zu machen wäre Überflüssig und
lästig und entfällt darum. Richtige "Seitenüberwachung" ist das also
eigentlich nicht mehr, die Seiten werden nur noch in der Seitensuche
festgehalten.
Einen Schritt weiter geht die Option /! zur Seitenprotokollierung.
Alle neuen Seiteninhalte werden dann in die eingestellte Ausgabedatei
abgespeichert, das gilt diesmal für Mehrfachseiten und Untertitel
genauso. Dabei bietet sich für die Protokollierung von Untertiteln und
Schlagzeilen (150/!, 111/!, 222/!, 333/!) ASCII-Format an. Für die
Überwachung von vollen Seiten (z. B. Bundesliga-Spielstände) ist
dagegen VT-Format besser, da man dann das Protokoll leichter
seitenweise durchblättern kann (indem man es wieder komplett in
"VideoText" einlädt).
Die Überwachungsoptionen lassen sich nachträglich ändern, und zwar
einfach durch Neuanforderung mit einer anderen Option. Beispiel: Sie
wollen sich VT-Untertitel anschauen und lassen darum nach 150/.
suchen. Nachdem Sie einige Dialogtexte gelesen haben, finden Sie die
Sendung großartig und möchten ein Protokoll davon: einfach 150/!
anfordern und der Überwachungsmodus wird entsprechend geändert. Sie
können sogar 150/* oder 150 eintippen, und auf etwas indirekte, aber
gar nicht so unelegante Weise werden die Untertitel wieder aus der
Seitensuche entfernt.
4.1.2. Vorauswahldateien
------------------------
Um sich das erste Mal einen Überblick über das Videotext-Angebot eines
Senders zu verschaffen, gibt es viele Möglichkeiten. Man kann sich,
ausgehend von der Hauptübersicht auf Seite 100, über Verweise von
einer Verzeichnisseite zur nächsten vorwärtshangeln. Oder man schaut
sich das TOP-Inhaltsverzeichnis an; das ist etwas komfortabler, wird
aber nicht von allen Sendern unterstützt (v. a. von ausländischen
nicht). Und schließlich kann man noch eine etwas größere
Seitenstichprobe nehmen (die Funktion ein paar Minuten laufen lassen),
und sich danach durch hunderte von Textseiten wühlen, in der Hoffnung,
auf etwas Interessantes zu stoßen.
Das Ergebnis dieser etwas mühsamen Erkundungstour (nämlich, daß man
jetzt die wirklich interessanten Seiten kennt, z. B. 112-115, 252-253
und 580 auf ARD/ZDF) sollte aber auf jeden Fall irgendwie festgehalten
werden. "VideoText" unterstützt dies mit Vorauswahldateien, in die
Sie Ihre Lieblingsseiten eintragen können (bis zu 800 pro Sender: mehr
als Sie je brauchen werden). Diese Dateien werden vom Programm im
Unterverzeichnis "presets/" erwartet. Einige sind schon vorhanden,
Sie werden sie aber sicher noch ändern wollen.
Das folgende Diagramm stellt das System aus Senderliste ".stations"
und den davon abhängigen Seitenauswahl-Dateien dar:
---- ".stations" ----
ARD/ZDF=ARD-ZDF ----------+
S]DWEST=SW3 -----------+ |
PRO SIEBEN=Pro7 ----+ | |
VIVA ZWEI=Viva2 | | |
VIVA=Viva | | |
--------------------- | | |
| | |
+--------------+ | +----------------+
V V V
---- "Pro7" ---- ---- "SW3" ---- ---- "ARD-ZDF" ----
100-2 100 100/*
112 112 250
120 113 252
135 253
190 300
301 528/1 ; dt. Charts
200 302 -------------------
---------------- 500
---------------
Aufgabe der ".stations"-Datei ist, jedem Sender einen eindeutigen und
vor allem "DOS-tauglichen" Namen zuzuweisen. Das geschieht über ein
Stichwort, das wörtlich so in der Videotext-Kopfzeile vorkommen muß,
gefolgt von einem "=" und dem DOS-Namen. ("DOS-tauglich" bedeutet, daß
der Name auf der rechten Seite des Gleichheitszeichens weder ":" noch
"/" enthalten darf und möglichst auch ohne Leer- und Sonderzeichen
auskommen sollte.) Achtung: beim Stichwort wird Groß-/Klein-Schreibung
unterschieden, und deutsche Umlaute müssen leider durch {|}[\\]~
ersetzt werden. Wenn Sie die Funktion "Sendernamen ins Clipboard" zur
Hilfe nehmen (im Menue `Anfordern'), können Sie hierbei aber kaum
etwas falsch machen.
Kommentare in der Senderliste sind auch möglich: alle Zeilen, die kein
"=" enthalten, werden komplett ignoriert.
Passen mehrere Stichwörter auf den aktuellen Sender, wird davon das
erste verwendet: im obigen Beispiel ist die Reihenfolge "VIVA ZWEI"
und "VIVA" also wichtig, um Probleme zu vermeiden.
Das Dateiformat der Seitenauswahlen ist wohl recht offensichtlich:
eine Seitennummer pro Zeile. Kommentare (wie oben zu S. 528/1) sind
möglich, da jede Zeile nur bis zum ersten Leerzeichen gelesen wird.
Ein besonderes Kommentarzeichen ist dabei *nicht* erforderlich, das
";" habe ich oben nur gesetzt, damit das ganze mehr "nach Kommentar
aussieht".
Eine besondere Bedeutung haben die Leerzeilen: Sie trennen die
Seitennummern in Gruppen, die sich vom Programm aus getrennt aufrufen
lassen (bis zu vier verschiedene über Menü, bis zu neun über ARexx).
Diese Unterteilung müssen Sie nicht vornehmen, wenn Sie nicht wollen.
Es bietet sich aber an, mindestens zwei Gruppen zu bilden: Seiten, die
sich täglich ändern (Nachrichten, Sport, Wetter und Abendprogramm), im
Unterschied zur "Wochenendbeilage" (Fußball-Bundesliga,
Technik-Reportagen, Kino, Charts und Buchbesprechungen).
Tip: Sie brauchen die Seiten nicht nach aufsteigenden Nummern
anzugeben, können also die wichtigsten an erste Stelle setzen. Und die
Abarbeitung Ihrer Seitenauswahl wird erheblich beschleunigt, wenn Sie
ein wenig berücksichtigen, nach welchem System die Seiten gesendet
werden:
- aufeinanderfolgende Seitennummern wie z. B. 581, 582, 583, 584,
585, 586 werden vom Sender auch direkt hintereinander angeliefert.
Wenn Sie sie in genau dieser Reihenfolge anfordern, werden die
ersten vier (oder weniger, je nachdem, was für Seiten sonst noch
warten) nahezu auf einen Schlag eingelesen, die übrigen rücken aber
nicht schnell genug nach und werden darum erst beim nächsten
Durchgang (ca. 1 min später) gelesen. Nutzen Sie diese Wartezeit,
indem Sie ein paar Seiten aus einem anderen Magazin
dazwischenpacken, z. B. 581, 582, 583, 242, 243, 584, 585, 586.
- Mehrfachseiten blockieren die Seitensuche *immer* mehrere Minuten
lang: packen Sie sie ans Ende der Liste. (Nicht ganz so wichtig bei
"schnellen" Mehrfachseiten wie S. 100 auf ARD/ZDF.)
4.2. Seiten durchblättern
-------------------------
Die Seiten im Speicher sind nach Nummern sortiert spaltenweise in
einer Übersichtstabelle dargestellt. Diese Tabelle kann man mit den
Cursortasten durchblättern, sie wird seitlich gescrollt, wenn sie
nicht vollständig auf den Bildschirm paßt. Die hier ausgewählte Seite
wird angezeigt, sie kann auch ausgedruckt, abgespeichert oder gelöscht
werden.
Ein paar nicht ganz so offensichtliche Cursor-Funktionen:
Shift-Crsr ^/v springt zur nächsten noch nicht gelesenen Seite
(erkennbar an fettgedruckter Seitennummer) in der entsprechenden
Richtung. Alt-Crsr ^/v springt ein Magazin vorwärts bzw. zurück, d. h.
zum nächsten Anfang einer Hunderter-Gruppe. Und Ctrl-Crsr ^/v sucht
die nächste "fremdartige", d. h. vom Programm selbst erzeugte, Seite
(mit invers dargestellter Seitennummer).
Seit V5.01 verwaltet "VideoText" einen Rücksprungstack mit Seiten-
nummern, um die Orientierung in hierarchischen Seitenverzeichnissen zu
erleichtern. Immer wenn man eine Seite durch Eingabe ihrer Nummer oder
durch Anklicken einer Nummer im Seitentext direkt ansteuert, merkt
sich das Programm die Nummer der aktuell angezeigten Seite, so daß man
später zu ihr zurückkehren kann. Der Rücksprung zur zuletzt gemerkten
Seite wird mit "ESC" ausgelöst.
Alle anderen Bewegungen durch die Seitenliste (Cursortasten, Klick auf
eine Nummer in der Liste, etc.) erzeugen *keine* solchen
Rücksprungadressen, auch wenn sie noch so weite Sprünge darstellen.
Das ist Absicht. Der Inhalt des Stacks würde ohne diese Beschränkung
ziemlich rasch uninteressant. In diesem Sinne sollte man übrigens auch
Verweisen wie "Übersicht: 200" oder "weiter auf 115" i. a. *nicht* durch
Anklicken folgen, sondern besser die entsprechenden elementaren
Programmfunktionen "Rücksprung" bzw. "vorwärts Blättern" benutzen. Auch
diese sind über Mausklick (ins mittlere bzw. untere Seitendrittel)
verfügbar, s. dazu auch den nächsten Abschnitt.
4.3. Mausunterstützung
----------------------
Auch wenn keine Gadgets erkennbar sind: Fast alles auf dem Bildschirm
reagiert in irgendeiner Weise auf Mausklick und -doppelklick.
Objekt | Aktion bei Mausklick | bei Doppelklick
-----------------------+------------------------+---------------------
Nummer im Seitentext | Seite anzeigen ¹ | -
unbekannte Nr. i. Se. | Seite anfordern ² | S.gruppe anfordern ³
oberes Seitendrittel | eine Seite zurück | -
mittleres " | Rücksprung | -
unteres " | eine Seite weiter | -
-----------------------+------------------------+---------------------
"Seitensuche:" | Seitensuche löschen | Seitenvorauswahl
"Jobs:" | FIFO/LIFO umschalten | -
wartende Seitennummer | Auswahlzeiger setzen | Job löschen
-----------------------+------------------------+---------------------
"Seiten:" | erste/letzte Seite | -
Nummer in der Liste | Seite anzeigen | Seite löschen
Anzahl der Seiten | - | alle Seiten löschen
-----------------------+------------------------+---------------------
"Status:" | Testmodus ein/aus | Sendernamen ein/aus
"ASCII"/"VT" | Dateiformat umschalten | -
Dateiname | Dateinamen ändern | -
"mit Icon" | Icons ein/aus | -
-----------------------+------------------------+---------------------
Erläuterungen:
¹) Die Nummer der aktuellen Seite wird vorher noch auf einem Stack
abgelegt, so daß man mit "Rücksprung" zu ihr zurückkehren kann.
²) Wird ausgeführt, wenn ¹) nicht möglich ist *oder* nicht sinnvoll
erscheint, weil man bereits auf einer Seite ist, die diese Nummer
trägt.
³) Bewirkt bei Verweisen wie "130-132" das gewünschte, wenn man
die erste der beiden Nummern doppelklickt. Doppelklick auf eine
einsame Nummer ist auch erlaubt (für Verweise wie "ab 130") und
fordert eine Vierergruppe an.
Lageskizze der klickbaren Objekte:
----------------------------------
___________________________________________________________________
| ______________________________ |
| Seitensuche: | 112 | |
| | | Status: | | |
| | | | 116 | |
| |______| | | |
| Jobs:__ Seiten:____________61 |______________________________| |
| | | | | | 117 | |
| | | | | | | |
| | | | | | | |
| | | | | | 130-132 | |
| | | | | |______________________________| |
| | | | | | 120 | |
| | | | | | | |
| | | | | | | |
| |______| |___________________| | 121 | |
| |__________________113_________| |
| |
| Datei (VT): RAM:VTdatei, mit Icon |
|___________________________________________________________________|
4.4. Die Menüs
--------------
Zu fast allen Menüfunktionen existieren auch entsprechende
Tastenbefehle, die Sie den Menüs selber entnehmen können. Es wird
zwischen einfachen F-Tasten und Shift-F-Tasten unterschieden,
angedeutet durch Groß-/Kleinschreibung, z. B. "f6"/"F6". Einfache
Buchstabentasten sind dagegen immer als Großbuchstaben notiert (z. B.
"N"), und es ist (bis auf wenige Ausnahmen) egal, ob man sie mit oder
ohne Shift eingibt.
Noch ein Hinweis zu den Requestern mit Sicherheitsabfragen: auch diese
sind bekanntlich standardmäßig tastatursteuerbar. Den beiden Gadgets
sind die Tastenkombinationen (linke Amiga)-V und (linke Amiga)-B
zugeordnet (astreine Eselsbrücken: "Voran machen"/"Bloß nicht").
Was jetzt noch folgt, ist keine vollständige Beschreibung aller
Funktionen, sondern erklärt nur ein paar Besonderheiten.
4.4.1. Projekt
--------------
Parameter sichern:
Die aktuellen Programmeinstellungen werden als `Startparameter'
ins Programmicon zurückgeschrieben. Dabei wird etwas rabiat
vorgegangen: alle ToolType-Einträge, die "VideoText" selbst nicht
kennt, sind anschließend weg. (An dieser Stelle ein besonders
dicker Smiley :)=) an alle NewIcon-Benutzer.) Die Funktion ist
auch für CLI-Fans nützlich, da das Icon auch bei CLI-Start
ausgewertet wird!
4.4.2. Datei
------------
Ausgabeformat:
Reiner ASCII-Text ist vor allem zur Weiterverarbeitung der
Seitentexte geeignet, z. B. wenn man Texte vor dem Ausdruck erst
auf größere Zeilenbreite umformatieren will etc.
Beim rohen VT-Format bleiben dagegen Farb- und Grafikinformationen
erhalten, es kann wieder in VideoText eingelesen und angezeigt
werden. Und den ASCII-Text extrahieren kann man dann notfalls
immer noch.
Dateinamen nach Titelzeile:
Setzt den Dateinamen passend zum Sender der gerade angezeigten
Seite, ohne den Verzeichnispfad zu verändern. Es wird der "DOS-
Name" verwendet, den Sie in der Senderliste ("presets/.stations")
eingetragen haben.
Datum anhängen:
Das Datum wird an den bestehenden Dateinamen angehängt, bei
nochmaligem Aufruf wieder entfernt. Auch nach Ändern des
Dateinamens über Filerequester oder gemäß Titelzeile ist das Datum
erstmal wieder weg. Das Datumsformat läßt sich über Startparameter
(`DATESTYLE') einstellen.
Icons erzeugen:
Für die Icons werden externe Vorlagen verwendet ("ASCII.info",
"VT.info", "IFF.info", aus dem Unterverzeichnis "icons/"). Icons
werden nur für neu angelegte Dateien erzeugt, also nicht beim
Anhängen an bereits bestehende.
Datei löschen:
Überschreibt die Ausgabedatei. Gelegentlich erforderlich, da beim
Speichern von Seiten nur angehängt, nie überschrieben wird.
4.4.3. Seiten
-------------
Seite neu aufbauen:
Kann man benutzen, um mit "Rätseltaste" aufgedeckte Zeichen wieder
zu tarnen, aber auch, wenn die in der Liste ausgewählte Seite
vorübergehend von einer anderen überschrieben wurde: vom neuen
Inhalt einer überwachten Seite, oder von einer der Informations-
seiten aus dem Projekt-Menü.
Automatik:
Blättert die Seiten durch, beginnend bei der aktuell angezeigten,
und hält bei der nächsten Benutzereingabe (oder am Ende der
Seitenliste) wieder an. Die Geschwindigkeit läßt sich über den
Parameter `AUTOTIMER' einstellen.
alle gesehen:
Die Markierung "noch nicht gelesen" (fettgedruckte Seitennummer)
wird hiermit für alle Seiten im Speicher aufgehoben. Das kann für
große Seitenstichproben oder von Disk geladene VT-Seiten sinnvoll
sein, um neu eingelesene Seiten leichter ausfindig zu machen.
Text suchen:
Sucht immer ab Beginn der Seitenliste, *nicht* ab der aktuell
angezeigten Seite (das geht nur mit "Weitersuchen"). Groß-/
Kleinschreibung ist egal, auch bei Umlauten. Die gefundene
Textstelle blinkt einmal kurz. Nur eine Textstelle pro Seite
kann blinken, auch wenn der Suchbegriff mehrmals auf der Seite
vorkommt.
IFF-Bild:
Der verwendete Dateiname ist unabhängig von dem der
Text-Ausgabedatei, auch wenn nach Programmstart beide zunächst
identisch vorgegeben sind.
Seit V5.41 sollte die IFF-Routine auch mit Grafikkarten wieder
richtig funktionieren. Sie benutzt allerdings einen Trick
(temporärer LoRes-Screen im Hintergrund), der fehlschlägt, falls
eine gepatchte graphics.library alle OpenScreen()-Aufrufe auf die
Grafikkarte umleiten sollte.
Speichern:
Vor dem Anhängen an bestehende Dateien findet noch eine kurze
Plausibilitätsprüfung statt, z. B. erlaubt "VideoText" Ihnen
nicht, Text an IFF-, Icon- und Programmdateien anzuhängen.
... alle/alle ab Cursor:
"Alles löschen" wird unmittelbar ausgeführt. Bevor man dagegen
alle Seiten speichern darf, kommt noch eine Sicherheitsabfrage.
Hm? Doch, ist absichtlich so gemacht: Mehrere hundert Seiten
speichern kann schon ein paar Minuten dauern, läßt sich aber nicht
abbrechen.
Die "ab Cursor"-Funktionen sind prima, um eine große Seitenliste
in Teile zerlegt abzuspeichern, z. B. als einzelne Magazine: mit
Shift-Crsr-> ans Ende der Seitenliste, mit Alt-Crsr-^ zum nächsten
Magazinanfang, Ctrl-S, Ctrl-Del, dann Dateinamen ändern, wieder
Alt-Crsr-^ usw.
4.4.4. Anfordern
----------------
Stichprobe:
Hierbei können verschiedene Probleme auftreten. Zum einen kann es
gelegentlich vorkommen, daß Inhalte verschiedener Seiten
miteinander verschmelzen. Um das zu verhindern, muß die Stichprobe
ein bestimmtes Register der Videotext-Hardware mindestens alle
50 msec einmal abfragen können, aber das ist bei starker
Multitasking-Belastung nicht immer machbar.
Außerdem kann es passieren, daß während einer längeren Stichprobe
Speichermangel eintritt (zur Erinnerung: ein kByte pro Seite,
typischerweise 500 bis 1000 Seiten pro Sender). Das kann ziemlich
irritierend sein, weil das Programm dann nämlich einfach sang-
und klanglos aussteigt. Das ist zugegebenermaßen nicht besonders
intelligent, war aber zunächst einmal die für mich technisch
einfachste Lösung.
Vorauswahl editieren:
Ruft einen externen Editor auf, und zwar für die Seitenauswahl des
Senders, der zur gerade angezeigten Seite gehört. Einzelheiten
können Sie Über den Startparameter `EDITOR' einstellen.
"VideoText" überprüft übrigens nicht, ob die entsprechende Datei
bereits existiert. Ihr Editor sollte für solche Fälle also auch
eine Datei neu anlegen können. (Ich kenne aber keinen, der das
nicht kann.)
Senderliste editieren:
Die ".stations"-Datei, wie oben beschrieben. Sollten Sie hier
irgendwelche DOS-Namen (d. h. einen der Namen rechts vom "=")
nachträglich ändern, müssen Sie auch die entsprechende
Seitenauswahl-Datei umbenennen, wobei VideoText Sie leider *nicht*
unterstützt. (Wenn Sie die Datei nicht umbenennen, ist das auch
nicht weiter tragisch, sie liegt dann aber als Dateileiche herum,
und Sie müssen irgendwann eine andere Datei neu anlegen.)
Ins Clipboard schreiben:
Speichert Sendernamen bzw. die Nummern der eingelesenen Seiten in
der Zwischenablage (Clipboard) ab. Wenn der Editor, den Sie für
die `Vorauswahldateien' verwenden, für seine Blockoperationen
auch das Clipboard benutzt (wie z. B. AZ oder EdWord), können Sie
diesen Textblock direkt mit "Paste" in die editierte Datei
einfügen. Seit Workbench 2.0 geht das auch bei Ed: drücken sie
(rechte Amiga)-V in seinem Fenster, und ConClip schmuggelt ihm den
Text unter.
TOP-Verzeichnis:
Diese Funktion ist (ebenso wie "TOP-Statistik" und "Blockseiten")
auf Strukturinformationen angewiesen, die vom Sender zusätzlich zu
den eigentlichen Textseiten auf ein paar sog. Pseudo-Seiten ab 1F0
ausgestrahlt werden. Diese Seiten werden zunächst in die
Seitensuche eingereiht, und die eigentlich gewünschte Funktion
startet, sobald die Seiten gefunden und eingelesen wurden. Wenn in
dieser Hinsicht auch nach einigem Warten nichts geschieht,
unterstützt der Sender vermutlich kein TOP.
Das Inhaltsverzeichnis, das dabei erstellt wird (auf selbstge-
machten VT-Seiten ab 900), ist vor allem für mausgestützte Seiten-
anforderung gedacht: einfach Nummern anklicken (Doppelklick dabei
bitte vermeiden) und sehen, was passiert. Vorsicht übrigens vor
den mit "+" gekennzeichneten Seitennummern, das sind die
ungeliebten Mehrfachseiten, die immer so lange die Seitensuche
blockieren.
TOP-Statistik:
Die einzelnen Einträge in dem erzeugten Diagramm können angeklickt
werden, ganz so, als wären es Seitennummern. Man bewirkt also
damit eine Seitenanforderung bzw. einen Sprung zu einer bereits
vorhandenen Seite.
Blockseiten holen:
"Blockseiten" ist der Fachausdruck für die Leitseiten der
einzelnen Themenkreise im gesamten Textangebot. Naja, auf jeden
Fall sind es "wichtige" Seiten, und je nach Laune des Senders gibt
es von der Sorte ca. 10 - 20. Auf ARD/ZDF gehören z. B. 100, 111,
200, 240, 300, 400, 420, 500 und 600 dazu.
Einen Job löschen:
Ist eine Möglichkeit, Seiten mit Überwachungsoption (/. oder /!)
wieder loszuwerden. Aber bitte vorher darauf achten, daß der
Auswahlzeiger richtig steht.
FIFO:
Entscheidet, ob neu angeforderte Seitennummern Priorität vor den
anderen, bereits wartenden erhalten, oder ob sie ganz ans Ende der
Warteschlange gestellt werden. Seitenvorauswahlen werden aber in
jedem Fall FIFO (first in, first out) gelesen.
4.4.5. Extras
-------------
Test/Uhr:
Wenn man das Programm momentan nicht benutzt, aber noch nicht
verlassen will, sollte der Testmodus ausgeschaltet werden, da die
Uhrzeitabfrage über den I²C-Bus doch ein wenig Rechenzeit
verbraucht.
Uhrzeit übernehmen:
Systemzeit nach der VT-Uhr stellen. Funktioniert aus Sicherheits-
gründen nur, wenn die Videotext-Uhrzeit auch gerade angezeigt
wird. Die akkugepufferte Uhr bleibt davon unberührt, ein "SetClock
SAVE", sofern gewünscht, müssen Sie also selber ausführen.
Sendernamen zeigen:
Verbraucht Rechenzeit, genauso wie die Abfrage der Uhrzeit. Die
Seitennummer in der Titelzeile, die hierbei angezeigt wird, sollte
normalerweise ständig durchlaufen. Tut sie das nicht, ist evtl.
der VT-Empfang gestört (vgl. Statusfeld), *oder* die
Programmierung der VT-Hardware ist etwas durcheinandergekommen
(keine Ahnung, ob der betreffende Bug überhaupt noch existiert).
In letzterem Fall könnte ein Decoder-Reset (s. u.) helfen.
Decoder-Reset:
Wird normalerweise einmal zu Programmbeginn ausgeführt, und das
reicht. Muß aber z. B. wiederholt werden, wenn es Probleme mit der
Spannungsversorgung des Decoders gab, da der Einschaltreset des
VT-Chips leider wieder ganz andere Registerwerte einstellt.
Fernsehdarstellung:
Nur von Bedeutung, wenn der Videotext-Chip auch mit R, G, B und
BLNK an den SCART-Eingang eines Fernsehers angeschlossen ist.
I²C-Bus sperren:
Zwingt die "i2c.library", belegte Hardware-Ressourcen wieder
freizugeben. Das könnte bei Parallelport-Interfaces Sinn machen,
wenn man mal eben etwas ausdrucken möchte.
Font:
Erlaubt Umschalten zwischen den Fontgrößen 9 und 15. Der große
Font ist aber nur bei Bildschirmen ab ca. 400 Pixeln Höhe
sinnvoll, also z. B. PAL-Highres-Interlace. Auf kleineren
Bildschirmen wird die Umschaltung einfach nicht ausgeführt.
4.4.6. ARexx
------------
Kommandoübersicht:
Das Programm weiß selbst am besten, welche Kommandos es versteht.
Bei Zweifeln bezüglich der Schreibweise ist darum diese Übersicht
die entscheidende Autorität.
Die diversen Argument-Schlüsselwörter wie z. B. "NEXT", "ALL" usw.
sind hier übrigens *nicht* aufgeführt. Ihre Schreibweise ist aber
auch relativ unkritisch, im allgemeinen wird nur erste Buchstabe
überprüft.
Benutzerdefinierte Skripts:
Bis zu zehn Skripts, die im Unterverzeichnis "rexx/" stehen,
werden automatisch als Menüpunkte eingebunden und können vom
Programm selbst aus gestartet werden. Prima, um Funktionen
nachzurüsten, die ich "vergessen" habe.
Solange ein Skript läuft, das auf diese Weise gestartet wurde,
kann aber kein weiteres gestartet werden. Und Vorsicht: es ist in
der Zeit auch nicht möglich, das Programm zu beenden!
5. Der ARexx-Port
=================
Portname ist "WNVT0" bzw., wenn das Programm mehrmals gestartet wurde,
"WNVT1" etc.
5.1. Kommandos und ihre Bedeutung
---------------------------------
AUTOTOP Blockseiten anfordern
TOPSTAT TOP-Text-Statistik
TOP TOP-Text-Verzeichnis erstellen
TOPKILL ... und wieder löschen
FIFO Richtung der Job-Warteschlange
LIFO "
CANCEL Warteschlange komplett löschen
RETRY nicht gefundene Seiten nochmal (RC=5, wenn nicht nötig)
CLEARFILE Ausgabedatei löschen
LIST2CLIP Seitennummern ins Clipboard
PAGE2CLIP aktuell angezeigte Seite ins Clipboard (als ASCII)
SCRN2FRONT VT-Screen nach vorne, allerdings ohne ihn zu aktivieren
SCRN2BACK VT-Screen nach hinten
SETCLOCK Systemzeit von VT übernehmen
SNAPSHOT Parameter in die Icon-ToolTypes zurückschreiben
QUIT Programm beenden
SCAN Stichprobe starten
SCAN SELECTED Stichprobe, mit der Warteschlange gefiltert
SCAN ALL erweiterte Stichprobe: auch Binärseiten
PRESETS Seitenvorauswahl einlesen
PRESETS <n> n. Seitenvorauswahl (n=1..9)
ENQUEUE <nnn> Seite anfordern
DISPLAY erste Seite in der Liste anzeigen
DISPLAY NEXT eine Seite weiter (RC=5, wenn nicht möglich)
DISPLAY <nnn> eine bestimmte Seite anzeigen
HUNT <text> erste Seite anzeigen, die <text> enthält
HUNT zur nächsten Seite mit <text> (RC=5: keine mehr)
KILL alle Seiten löschen
KILL <nnn> eine Seite löschen, ggf. mit allen Unterseiten
KILL <nnn/m> eine Unterseite löschen
KILL THIS die aktuelle Seite löschen
SAVE alle Seiten speichern
SAVE <nnn> eine Seite speichern, ggf. mit allen Unterseiten
SAVE <nnn/m> eine Unterseite speichern
SAVE THIS die aktuelle Seite speichern
FILENAME <name> Ausgabedatei festlegen (RESULT: alter Name)
FILEMODE ASCII Ausgabeformat (RESULT: alte Einstellung)
FILEMODE VT "
ICONS ON Icons zur Ausgabedatei erzeugen
ICONS OFF keine Icons
IFFDUMP <name> die angezeigte Seite als IFF-Bild speichern
LOAD <name> Seiten im VT-Format einlesen
LOOK_AT_QUEUE RC=5, wenn noch Jobs warten
GET_PAGENO liefert Nummer der angezeigten Seite, z. B. 528
GET_PAGEID Seiten- und Unterseitennummer, z. B. 5280001
GET_STATION liefert den Sendernamen zur angezeigten Seite
GET_STATION LIVE aktuell empfangener Sender (RC>0, wenn kein Empfang)
GET_STATION RAW wie LIVE, aber ohne Konvertierung in DOS-Namen
5.2. Fehlermeldungen
--------------------
RC=20: unbekanntes Kommando
RC=10: Problem im Zusammenhang mit Dateioperationen
RC=5: Seite nicht vorhanden oder ähnliche Kleinigkeiten.
RC=0: *Kann* heißen, daß alles OK war. Manche Fehler werden über den
ARexx-Port aber auch einfach nicht erkannt (Grund: Faulheit
meinerseits).
5.3. Beispiele
--------------
Die folgenden Beispiele sind in gewissen Details etwas unrealistisch,
sind aber immerhin in dieser Form direkt lauffähig und, wie ich
glaube, recht lehrreich.
/* Kurze Stichprobe, Seiten unter treffendem Namen abspeichern: */
OPTIONS RESULTS
ADDRESS WNVT0
kill
scan
ADDRESS COMMAND 'Wait 10'
get_station
filename "RAM:" || RESULT || "." || TRANSLATE(DATE('E'),'-','/')
filemode vt
clearfile
save
/* Seite 100 holen und alle Unterseiten als IFF speichern: */
OPTIONS RESULTS
ADDRESS WNVT0
kill
cancel
enqueue 100
DO UNTIL RC=0
ADDRESS COMMAND 'Wait 3' /* nicht unbedingt nötig, aber netter */
look_at_queue
END
get_station
name = "RAM:" || RESULT || "."
display
DO UNTIL RC~=0
get_pageid
iffdump name || RESULT || ".iff"
display next
END
6. Startparameter
=================
"VideoText" unterstützt CLI-Parameter und Workbench-ToolTypes. Das
Icon wird auch beim CLI-Start gelesen, zusätzliche
Kommandozeilenparameter haben dann aber Vorrang.
Die meisten Parameter können auf beide Arten angegeben werden, außer
der Direktanforderung von Seiten (nur vom CLI aus) und diversen Flags
(nur über ToolTypes).
6.1. HOMEDIR
------------
HOMEDIR=<pfad> Bsp.: HOMEDIR=
CLI: -h=Work:VTX
Gibt das Verzeichnis an, in dem "VideoText" die Unterverzeichnisse
"icons/", "rexx/" und "presets/" sucht. Wird hier nichts eingetragen,
wird "PROGDIR:" verwendet, also das Verzeichnis, in dem das
Programm-Binary selbst liegt. Das ist normalerweise auch am
sinnvollsten und vor allem unempfindlich gegen Umbenennen und
Verschieben des Programmverzeichnisses.
Hier einen absoluten Pfad anzugeben, wie beim CLI-Beispiel angedeutet,
macht nur in recht esoterischen Konfigurationen Sinn, z. B. wenn Sie
"VideoText" nach SYS:Utilities verschoben haben, damit es im Suchpfad
der Workbench steht.
6.2. FILE
---------
FILE=<name> Bsp.: FILE=data/dump
CLI: -f=RAM:VTdatei
Namen der Ausgabedatei festlegen. Kann vom Programm aus jederzeit über
Filerequester geändert werden.
6.3. FILEMODE
-------------
FILEMODE=<flag>|<flag>|... Bsp.: FILEMODE=VT|ICONS
Die Eigenschaften der Ausgabedatei können vom laufenden Programm aus
jederzeit umgestellt werden, aber vielleicht haben Sie ja eine
Lieblingskombination. Zulässige Optionen:
VT <-> ASCII
ICONS <-> NOICONS
Eine entsprechende CLI-Option gibt es nicht.
6.4. DATESTYLE
--------------
DATESTYLE=<n> Bsp.: DATESTYLE=3
CLI: -y3
Legt fest, in welchem Format das Datum für den Dateinamen erzeugt
wird. Mögliche Werte:
0 -> "13-Sep-96"
1 -> "96-09-13"
2 -> "09-13-96"
3 -> "13-09-96"
Ich bevorzuge Format 3. Format 0 hat den Nachteil, daß es für März
einen Dateinamen mit Umlaut erzeugt. Format 2 ist wohl nur in den USA
üblich. Format 1 ist ganz hübsch, weil sich die Dateien auf diese
Weise nach Datum sortieren lassen, erzeugt aber anscheinend ab OS2.1
je nach Landeseinstellung eher etwas wie "96-Sep-13", tolle
"Verbesserung" ;-(.
6.5. EDITOR
-----------
EDITOR=<cmd> Bsp.: EDITOR=c:Ed
CLI: -e=c:Ed
Legt den externen Editor fest, der aufgerufen wird, wenn Sie
F9/Shift-F9 drücken. Dem angegebenen Kommandostring wird einfach der
passende Dateiname angehängt und das ganze dann als DOS-Kommando
ausgeführt. Vergessen Sie im CLI nicht die "", falls Ihr Kommando
Leerzeichen enthält, z. B. "-e=c:Run >NIL: c:Ed".
6.6. MAXWAIT
------------
MAXWAIT=<seconds> Bsp.: MAXWAIT=60
CLI: -w60
Die Zeit, nach der angenommen werden soll, daß eine angeforderte
Seitennummer nicht existiert. Ein vernünftiger Wert sind ca. 60-90
Sekunden.
6.7. BURST/SHUFFLE
------------------
BURST=<tics> Bsp.: BURST=0 SHUFFLE=30
SHUFFLE=<tics> CLI: -b0 -s30
Timing-Parameter für die Seiteneinleseroutine, Einheit: 1/50-Sekunden.
Veränderungen hieran brauchen lediglich vorgenommen zu werden, wenn
öfters unvollständige Seiten eingelesen werden, und zwar unvollständig
in dem Sinne, daß ein paar der *untersten* Zeilen fehlen (d. h. die
Seite war zum Zeitpunkt des Einlesens in den Amiga noch nicht
vollständig im Decoder eingetroffen). Andere Fehler, wie mittendrin
fehlende Zeilen oder Zeichen sind *nicht* mit diesen Parametern
behebbar!
Die zwei Parameter werden alternativ verwendet, für zwei verschiedene
zulässige VT-Ausstrahlungsprotokolle. Dabei ist das Verfahren
"serielle Magazinfolge" (BURST) das in Deutschland allgemein übliche,
"verschachtelte Magazinfolge" (SHUFFLE) trifft man eher bei englischen
Sendern an. "VideoText" signalisiert das verwendete Protokoll, indem
es die Unterseitennummer, die es oben links in jede VT-Seite einträgt,
in runde (0000) bzw. spitze <0000> Klammern setzt.
Vorsicht: stellen Sie hier keine unnötig langen Wartezeiten ein,
weniger als 1 Sekunde (d. h. <50) müßte immer genügen. Sonst kann es
passieren, daß bis zum Beginn des Einlesens bereits ein neuer
Seiteninhalt eintrifft, und das sorgt für Verwirrung.
6.8. BUSDELAY
-------------
BUSDELAY=<EClock-Ticks> Bsp.: BUSDELAY=0
CLI: -d4
Der I²C-Bus darf beliebig langsam getaktet werden, aber nicht beliebig
schnell. Die Grenze liegt bei 100 kHz. Sollte es in dieser Hinsicht zu
Problemen kommen, lassen sich die I/O-Routinen der "i2c.library" über
diesen Parameter bremsen.
Das Installer-Skript geht davon aus, daß für ECS-Systeme der optimale
(d. h. kleinstmögliche) Wert 0 ist, für den neuen AGA-Chipsatz (also
A1200, A4000) dagegen 4. Das sind ziemlich grobe Vermutungen, die aus
allen möglichen Gründen falsch sein können. Welcher Wert für Ihr
System tatsächlich zutrifft, können Sie am bequemsten mit dem
"I2Cscan"-Hilfsprogramm herausfinden:
"I2CScan" wird vom CLI oder von der Workbench aus gestartet.
Startparameter gibt es nicht, aber mit den Tasten +,-,*,/ läßt sich
der Busdelay-Parameter einstellen (hoch- und runterzählen, verdoppeln,
halbieren). Sie sollten hier keine zu großen Werte einstellen, die
Schmerzgrenze dürfte ungefähr bei 100 liegen. Mit 'S' (wie Scan) kann
man den eingestellten Wert testen, und wenn sich dabei unter der
Adresse $22/$23 der Videotext-Chip meldet, ist alles in Ordnung.
Kleiner Tip noch: Wenn man während dieser Aktion "VideoText" noch im
Hintergrund laufen hatte, muß man dort nur "Parameter sichern"
ausführen, und der gefundene BUSDELAY-Wert wird automatisch in die
ToolTypes übernommen.
6.9. AUTOTIMER
--------------
AUTOTIMER=<seconds> Bsp.: AUTOTIMER=2
CLI: -t2
Die Zeitverzögerung zwischen den einzelnen Seiten für die automatische
"Diashow" (s. "Automatik" im `Seiten'-Menü).
6.10. SCREENMODE
----------------
SCREENMODE=<mode id> Bsp.: SCREENMODE=$00029000
CLI: -mffffffff
Dieses ToolType sollten Sie normalerweise nicht von Hand ändern (außer
es macht Ihnen Spaß, aus "include/graphics/modeid.h" die richtigen
Werte herauszusuchen). Das Programm trägt hier automatisch das
Ergebnis des letzten ScreenMode-Requesters ein, wenn Sie "Parameter
sichern" ausführen.
Wenn Sie den Screenmode-Requester danach noch einmal wiederhaben
wollen, müssen Sie entweder das ToolType löschen, oder Sie geben bei
einem CLI-Start den unmöglichen ScreenMode $FFFFFFFF an (das sind 8
'f'), wie im Beispiel dargestellt.
Sollten Sie übrigens Modi vermissen, die Ihre Hardware eigentlich
darstellen kann: Der ScreenMode-Requester ist kein Hellseher.
Überprüfen Sie mal den Inhalt von DEVS:Monitors/, ob er Ihrer
tatsächlichen Ausrüstung entspricht. Davon abgesehen werden einige
Modi nicht aufgelistet, die keine 8 Farben zulassen, wie z. B.
SuperHighRes unter ECS.
Achja, zwei ScreenModes lohnt es vielleicht doch, auswendig zu kennen:
-m0 ist LoRes, -m8000 HighRes.
6.11. PALETTE
-------------
PALETTE=<rgb>,<rgb>,... Bsp.: PALETTE=000,d00,0d0,ee0,00d,909,0cc,fff
CLI: -p000,f00,0f0,ff0,00f,f0f,0ff,fff
Die Bildschirmfarben festlegen, in RGB-Komponenten für die 8 Farben
Schwarz, Rot, Grün, Gelb, Blau, Violett, Türkis, Weiß.
Das Beispiel in der zweiten Zeile erzeugt Farben maximaler Intensität,
wie Videotext wohl auch eigentlich gedacht ist. Voreingestellt in den
Icon-ToolTypes finden Sie dagegen das erste Beipiel, mit etwas
gedämpfteren Farben und einem Türkis, auf dem man auch weiße Schrift
noch lesen kann: $0CC statt $0FF.
Ich würde nicht empfehlen, diesen Parameter von Hand zu ändern.
Einfacher ist es, die Screen-Farben mit einem Palette-Tool
einzustellen (z. B. "Palette" von FishDisk 330, oder "CPalette" aus
Aminet/util/wb) und anschließend mit "Parameter sichern" in die
Icon-ToolTypes zurückzuschreiben.
6.12. COLPERM
-------------
COLPERM=<digits> Bsp.: COLPERM=60712345
CLI: -r06741235
Dieser Parameter gibt eine Farb-Permutation an, bestimmt also, in
welcher Reihenfolge die acht VT-Grundfarben Schwarz, Rot, Grün, Gelb,
Blau, Violett, Türkis, Weiß in der tatsächlichen Screen-Palette
untergebracht werden. Gültig sind alle Kombinationen der Ziffern 0
bis 7, in beliebiger Reihenfolge.
Für das Aussehen der VT-Seiten ist dieser Parameter ohne Bedeutung,
sehr wohl aber von Bedeutung (insbesondere die ersten vier Ziffern)
für den Rest des Screens. Beispielsweise erzeugt 60712345 ein
relativ vertrautes Gesamtbild, mit türkisem Hintergrund und Menüs
schwarz auf weiß. Und mit 06741235 erhält man einen schwarzen
Hintergrund (cool), aber Menüs türkis auf weiß (ohje).
6.13. SPEECH
------------
SPEECH=<text> Bsp.: SPEECH=Ready
CLI: "-c=O K"
Eine gesprochene Meldung, die das Programm ausgibt, wenn die Jobliste
abgearbeitet ist. Dafür wird das Gerät SPEAK: benötigt, das (zusammen
mit narrator.device, speak-handler etc.) bis einschließlich OS 2.0
zur Standard-Workbench dazugehörte, seitdem leider nicht mehr.
Wenn Sie dieses Feature nicht leiden können (z. B. weil Sie SPEAK:
überhaupt nicht haben), löschen Sie das SPEECH-ToolType einfach, und
das war's.
6.14. FLAGS
-----------
FLAGS=<flag>|<flag>|... Bsp.: FLAGS=LIFO|CLOCK
Hiermit läßt sich aller mögliche Firlefanz einstellen, der kein
eigenes Tooltype verdient hat. Unterstützt werden z. Zt. die Richtung
der Job-Schlange (FIFO <-> LIFO) und Testmodus (CLOCK), die
Einblendung des Sendernamens (STATION), die Umleitung von ARexx-
Skripts auf die Workbench (WBREXX) und die Verwendung des größeren
Fonts (BIGFONT, funktioniert aber nur auf genügend großem Screen).
6.15. TVMODE
------------
TVMODE=<n> Bsp.: TVMODE=2
Mögliche Werte sind 0, 1 und 2, entsprechend den Menue-Einstellungen
"Fernsehdarstellung aus/transparent/ein". Ich glaube, irgendwer hatte
mich mal darum gebeten, das einzubauen. Viel Sinn macht es nicht.
6.16. Seitenanforderung
-----------------------
<page> <page> ... Bsp.: 100/* 112 113 114 115 525/1
Alle CLI-Argumente, die nicht mit "-" beginnen und als gültige
Seitennummer interpretiert werden können, werden als Seitenanforderung
in die Job-Warteschlange eingereiht.
Einen entsprechenden Workbench-Parameter gibt es nicht.
6.17. VT-Format laden
---------------------
<file> <file> ...
CLI-Parameter, die nicht mit "-" beginnen und außerdem keine
Seitennummer sein können, weil Sie Buchstaben enthalten, werden als zu
ladende Seitendatei im VT-Format angesehen. Außerdem startet
anschließend sofort die Seitenautomatik, so daß man sich den
Dateiinhalt quasi in einer Diashow ansehen kann.
Dem entspricht beim Workbench-Start die Möglichkeit, VT-Dateien über
erweiterte Auswahl (Shift-Mausklick) als Start-Argumente anzugeben
bzw. ins Icon einer Seitendatei "VideoText" als Default Tool
einzutragen.
Wichtig: Bei den über die Workbench übergebenen Seitendateien werden
auch die ToolTypes `SCREENMODE', `COLPERM' und `AUTOTIMER' abgefragt
und *überstimmen* die Einstellungen im Programm-Icon selbst! Das kann
man dazu nutzen, die Abspielgeschwindigkeit für jede Datei individuell
einzustellen, und vor allem, um mit SCREENMODE=0 VideoText zu
überreden, im LoRes-Modus zu starten. Die Textseiten werden dann
nahezu bildschirmfüllend angezeigt, normalerweise unerwünscht, weil
dann kein Raum mehr für nützliche Statusinformationen und Listen
bleibt, für Diashows aber gerade richtig. COLPERM=06741235 (schwarzer
Hintergrund) kann das ganze vielleicht noch originalgetreuer
gestalten.
7. Die Mitwirkenden
===================
7.1. Der Autor
--------------
Autor von "VideoText" bin ich:
Wilhelm Nöker e-Mail: wnoeker@t-online.de
Hertastr. 8
D-44388 Dortmund
"VideoText" ist Postcard-Ware, das heißt, es darf beliebig kopiert
und weitergegeben werden, es wäre aber nett, mir ein paar freundliche
Worte in Anerkennung meiner Bemühungen zu schreiben. Ansichtskarten
sind zu diesem Zweck hervorragend geeignet, ich freue mich aber auch
über e-Mail (was bei Anfragen und Verbesserungsvorschlägen sowieso
praktischer ist).
Auch Brian Ipsen's "i2c.library" ist Postcard-Ware. Wenn Sie sie für
ein besonders gelungenes Detail dieser Videotext-Implementierung
halten (natürlich ist sie das), schicken Sie also bitte eine Postkarte
mit ein paar netten Worten (auf Dänisch, Englisch oder notfalls
Deutsch) an:
Brian Ipsen e-Mail: bipsen@post6.tele.dk
Lyngens Kvarter 274
DK-7400 Herning
7.2. Mein Expertenteam
----------------------
Vielen Dank an:
- Karsten Seckendorf, für viele gute Ideen, die wesentlich zur
Gestaltung des Programms seit V4.0 beigetragen haben
- Frank Noack, meinen hartnäckigsten Kritiker
- Michael Zielinski, Jörg Tögel, Michael Böhmer und Michael Bauer,
für Enforcer-Listen und andere wertvolle Tips zur Fehlersuche
- nochmal Michael Böhmer, für das MagicWB-Icon (icons/VideoText.info)
- Stefan Janiszewski, Jörg Tögel, Guido Mersmann, Carsten Kemper und
all die, die ich vergessen habe (hoffentlich nicht?), für all die
vielen kleinen Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge
- Kai Heesche (mit der c't 3/92 hat alles angefangen ;)
- Michael Hübbers, ersten "VideoText"-Benutzer bzw. -Tester überhaupt
- Christoph Vonrhein
- last not least: Brian Ipsen
7.3. Schleichwerbung
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Mein Compiler: KickPascal 2.12 von MAXON Computer
Naja, ich hab ihn mal ganz gerne gemocht. Im Endeffekt werde ich
aber wohl nicht darum herumkommen, "VideoText" irgendwann doch mal
nach C zu portieren.
Mein Editor: EdWord Pro 5.6 von Martin Reddy (aminet/text/edit)
Der einzig würdige Nachfolger für AZ. Hat alles was ich
brauche, ohne gleich Megabytes auf der Platte zu belegen.
Unentbehrlich: Text2Guide 3.10 von Stephan Sürken (aminet/text/hyper)
Spitze! Vergeßt MakeGuide!
Naja, zugegeben *ist* das TeXinfo-Format leistungsfähiger und
flexibler, aber ich bereue nichts.